Kultur und Kommerz – Hafentag in Stockholm

06.08.2014, 21:45 Uhr Vasahamnen, Stockholm, an Bord der Marzemino

Hier an Bord wird’s langsam unruhig. Die heute morgen frisch eingebooteten Gäste und die Skipperin sind nach dem langen Reise und Sightseeing Tag ermattet und schleichen in den Sanitärbereich des Vasahamnen.
Mit  letzter Kraft aber voller Neugierde haben sich die Lütten heute Nachmittag durch Gamla Stan geschleppt. Erst ein Würstchen im Brötchen hat wieder mobilisiert für den Shopping Endspurt bei H&M. Der hat mich dann aber geschafft. Vielleicht kennt das jemand: im Frühling, wenn alles blüht und das Leben tobt wird das Bekleidungsgeschäft betreten. Alle haben gute Laune. Dann vergeht der Sommer und im Herbst kommenden die ersten Stimmungstiefs. Endlich, die bunten Blätter sind schon von den Bäumen, dann wird der Laden wieder verlassen – auf der dem Eingang gegenüberliegenden Seite der Straßenkreuzung! Die Hälfte der Shoppinggesellschaft hat immer noch gute Laune (und volle Einkaufstaschen), die andere Hälfte geht am Stock… Warum hat so ein riesiges Haus kaum Umkleidekabinen? Das kaufwillige Volk, im übrigen zu 98% weiblichen Geschlechts, strömt um die Kleiderständer, packt sich die Arme voll, sieht sich suchend um und verschwindet dann in einem langen Gang. Dort steht die holde Weiblichkeit dann geduldig wartend in einer langen Reihe an, bloß um sich dann nach 5 min humtern Vorhang bewusst zu werden, dass es statt 38 doch besser die 42 vom Ständer genommen hätte (jedenfalls so in etwa läuft das doch).
Das Spiel geht dann mit neuer Größe und/oder anderem Design weiter. Stundenlang!

Mit Schwung durchs Leben - Gröna Lund

Mit Schwung durchs Leben – Gröna Lund

Ansichten einer Stadt

Ansicht einer Stadt

Souvenirs, Souvenirs

Souvenirs, Souvenirs

In den Gassen von Gamla Stan

In den Gassen von Gamla Stan

Royaler Fensterschmuck

Royaler Fensterschmuck

Mir hat shoppen schon mal mehr Spass gemacht: In Düsseldorf (war es im Kaufhof?) stehen reichlich bequeme Sessel vor den Umkleiden. Damen platzieren ihre Herrenbegleitung zur Begutachtung vor den Garderoben in der ersten Reihe. Vorhang auf! „Ohh!“ und „Ahhh!“ oder „Naja, vielleicht doch nicht räumig genug …“ Die Einkaufsbegleitungen anderer tragen zur Kleiderauswahl bei : „Gnädigstes Fräulein, das ist Ihnen doch viel zu weit! Nehmen Sie mal ne Nummer kleiner – Sie können es doch tragen!“
Aber hier in der schwedischen Metropole ist Sessel Diaspora. Blieb unsereins nur die Treppe. Zwar aus gülden schimmernden Messing, aber dafür kalt und unbequem. Wie gesagt, das Oktoberfest habe ich dort noch verbracht, bis ich im Herbst dann wieder an die frische Luft durfte.

Der Hut steht ihr gut

Der Hut steht ihr gut

Würden kürzere Wartezeiten nicht mehr Umsatz bringen?

Würden kürzere Wartezeiten nicht mehr Umsatz bringen?

Boah, da hab‘ ich die nächste Idee: meine Herrenbutike in Mariehamn werde ich halb als Herrenbekleidungs-Laden und halb als Möbelgeschäft führen. Dazu dann Stehrümpchen, damit die gelangweilte Damenbegleitung auch was zum direkt in die Tasche packen hat, die Sofas und Sessel liefern wir dann direkt zum Fährterminal. Und die Klamotten für die Herrschaften gleich mit.
Schluß mit dem Exkurs. In Gröna Lund nebenan toben noch die letzten Schreier, während die Damenschaft der Marzemino sich in Ihre Kojen begeben hat. Hey, dass ist das erste Mal, dass es hier ein Ungleichgewicht der Geschlechter an Bord gibt. Bis dato war unsere Gästecrew paritätisch besetzt. Na warten wir’s mal ab.
Vielleicht kommt ja doch noch mal ein unerschrockener Herr allein zu Besuch 😉 Letzte Lichter sind in der Kajüte verloschen. Ich  werde mich jetzt auch so langsam mal zu Bett, naja das ist vielleicht ein wenig schmeichelhaft, sagen wir doch besser zur Koje begeben. Gute Nacht allerseits!
Halt, halt: Die Kultur im Titel soll nicht zu kurz kommen. Ich vermute mal, dass die Skipperin damit den Bummel durchs Städtle meint. Für mich war die Kultur heute das eBook, das ich auf den kalten Stufen zu lesen begonnen habe.[M]

Aaaaaarmer Michael, so musste er sich quälen. Aber es hat sich gelohnt: Ein sehr schönes langes Kleid, einen schönen Rock und diverse Oberteile. Geburtstags-Shopping at its best. [T]

4 Responses to “Kultur und Kommerz – Hafentag in Stockholm”

  1. Roberto sagt:

    Haaaaaaaaallllllllllllllllllllllllllllloooooooooooooooooooooooo ? ? ?

    Wat is los? Alles okay? Seit 3 1/2 Tagen nix mehr gehört von euch!!

    Wenn keine Zeit ist für lange Bloqs – dann aber bitte einen kurzes „Hallo – ja alles klar an Deck“ oder so was ähnliches.

    Hoffe es ist wirklich alles okay

    bis bald – ein sorgenvoller Roberto

  2. Hazel sagt:

    Es tut mir leid Michael aber Shopping muss sein!!!!!!

  3. Roberto sagt:

    Morgähn nach Stockholm, sitze mit nem Käffchen auf meiner „Plicht“ und lach mich gerade schlapp über eure Shoppingtour – Michael – wat regst du dich denn da auf – dat is mit Mädels gaaaaaaaanz normal – mach ich ja laufend – aber gerne – glaubt keiner – aber is so – meistens aber die Kombination zuerst primark und dann H&M 🙂 aber du hast dat ja überstanden und hast die 3 geschafft – gratuliere! Es könnte sein, dass du mit der Damenwelt Ärger kriegst, hättest besser die Variante von 42 in 38 genommen, oder? 🙂

    Gibt es Schweden tatsächlich Trolls (oder Trolle??) die blond sind und schwarze Hüte tragen??

    Mr. M – du bist schon ne spezielle Marke – bringst Klamotten in deinem Text unter, die ich in meinem nun schon recht langem Leben noch nie gehört habe „Stehrümpchen“ – und dann noch en Schock – google kannte den Ausdruck doch echt: „Stehrümchen bedeutet: ein Einrichtungsgegenstand, der nur rumsteht“ – da fällt mir nix mehr zu ein.

    Wegen „Ungleichgewicht“ und „unerschrocken“ lass mal den anstehenden Routenverlauf und ca. Terminplanung rüberwachsen – dann checke ich das mal – kann dich doch nicht so ungleich weiter rumdümpeln lassen.

    Um Himmels Willen Tanja, was hast du mit Michael gemacht – komplett umgepolt? Oder ist das erwähnte Outfit etwa garnicht für Michael gekauft worden (… Aaaaaarmer Michael,.. aber es hat sich gelohnt: Ein sehr schönes langes Kleid …). Außerdem ist der doch schon vor längerer Zeit älter geworden.

    Muss jetzt rein – denke gleich schüttet es mal wieder – man gewöhnt sich langsam dran 🙁

    Euch allen noch ne super Zeit in Stocki – macht dat jut – bis dene – Roberto

  4. Norbert sagt:

    War nicht das erste H&M Geschäft in Stockholm euer Reiseziel? Hat Tanja dir das nicht gesagt?

    Weiterhin Viel Spaß beim Segeln im Jahundertsommer in der Ostsee.

    Grüße
    Norbert

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