Mit dem Schiff dahin, wo man mit dem Auto gar nicht hin möchte – von Lindön (Schweden) nach Marieholm (Alands/Finnland)

31.07.2014, zwischen Lindön und den Alands, 59°50’N 19°23’E

Eine unruhige Nacht hatten die beiden Gäste im mittleren und hinteren Teil des Schiffes. Des nächtens trieb der Wind von achtern Wellen unter die Badeplattform, die Kathrin dazu brachten mal nachzusehen wer denn da durch sein Klopfen Einlass begehrt. Der Wind, der Wind, das himmlische Kind! Auch das Schliessen aller möglichen offenen Fenster hielt die beiden beschäftig, denn das nächtliche Gewitter kannte kein Erbarmen und brachte den Regen durch jede Öffnung ins Schiff. Vorne in der Bugkabine war das easy. Arm ausstrecken Luki rein, Fenster ist zu. Regen weg: Fenster auf, Luki rein, das Spiel konnten wir gemütlich im Liegen spielen. Weiter achtern war das aber mehr Aufwand 🙂
Aber jetzt ist alles wieder gut. Die Sonne lacht und wir verlassen mit ca. 3 – 4 Kn Schweden Richtung der Aland Inseln, die zwar eine eigene Verwaltung haben aber doch zu Finnland gehören. Die kurze Überlegung, welche Gastlandflagge(n) wir setzen. Alands plus Finnland oder nur Alands Flagge, hat Tanja duch kurze Recherche im Inernet gelöst. So bleibt gleich die finnische Flagge im Schapp und wir werden die schwedische einholen und die der Alands setzen. [M]

OK, heute Nacht hat es geregnet, aber Beschweren können wir uns über das Wetter nicht: Pünklich um 8 Uhr war es nur noch Niesel und nach Schwimmen und Frühstück war die Sonne da und die Plicht trocken! Ein kurzer Spaziergang zum Haupthaus und zum Kiosk brachte mir zwar keine Postkarte, aber noch einen netten Plausch mit der jungen Verkäuferin mit überschwenglichem Lob für die Insel. Wir haben ja von unserem Ex-Arbeitgeber und von der Yacht gute Erfahrungen mit der Prämierung von Verbesserungsvorschlägen gemacht: Ich habe Ihr empfohlen, mal über Postkarten nachzudenken, vielleicht wird das ja dann auch prämiert;-) [T]

22:40 Uhr Bordzeit, 23:40 Uhr Ortszeit, Marieholm/Aland an Bord der Marzemino
Jaaaaaa, wir fühlen uns mal wieder wie die Entdecker von Amerika! Nach 9 Stunden Überfahrt erstmal in Richtung offenes Meer taucht dann irgendwann ein Schemen auf und erstaunlicherweise ist man tatsächlich auch einmal genau an der Ansteuerungstonne, die man morgens programmiert hat – toll!
Wir hatten traumhaftes Segelwetter: 12-15 Knoten Wind genau von hinten, mit Bullenstander und ausgebaumter Genua bei wolkenlosem Himmel macht das Segeln doch Spass. Nun ja, vielleicht nicht immer allen Gästen zu jeder Zeit: Leider hat Neptun kurz vor Toresschluss beim Kurswechsel zum Segelreffen ein Opfer gefordert. Wir haben es dann mal mit Begeisterung versucht: Hier kommt man mit dem Auto gar nicht hin, die Antwort unserer Gäste ist der Titel des heutigen Tages!
Die Einfahrt durch die Schären ist ein bischen ungewohnt durch eine andere Farbgebung der Seekarten, aber Untiefentonnen sehen zum Glück überall gleich aus und auch die Schären tragen Namen, die man schon auf anderen Seekarten gelesen hat. Es heisst, die Hälfte der Einwohner der Arlands sind Schweden, mal sehen, wie es morgen in der Stadt aussieht.
Nach dem Anlegen haben unsere Gäste in der Kombüse gezaubert, während wir in der Plicht im letzten Sonnenschein schon mal das Logbuch führen und die Kommentare im  Blog lesen konnten: so ein Luxus. Und der Bulgur-Salat war wirklich köstlich. Jetzt sitzen wir im Schein unserer neuen Petroleumslampe und feiern Geburtstag nach Ortszeit, das ist eine Stunde früher als die Bordzeit. Herzlichen Glückwusch Felix, vielleicht bist Du beim nächsten Geburtstag wieder an einem Ort, an den Du wirklich auch hin wolltest! [T]

Versorgung am Steg von Lindön

Versorgung am Steg von Lindön

Gute Laune an Bord

Gute Laune an Bord

Wir feiern den 60.

Wir feiern den 60.

Oh weia - armes Maidl

Oh weia – armes Maidle

Anlaufen des Yachthafens in Mariehamn

Anlaufen des Yachthafens in Mariehamn

Die Pommer in Mariehamn - Schwesterschiff der Passat (Travemünde)

Die Pommern in Mariehamn – Schwesterschiff der Passat (Travemünde)

Nach dem Böllerschuß um 21 Uhr

Nach dem Böllerschuß um 21 Uhr

Spätvorstellung Hafenkino Mariehamn

Spätvorstellung Hafenkino Mariehamn

2 Responses to “Mit dem Schiff dahin, wo man mit dem Auto gar nicht hin möchte – von Lindön (Schweden) nach Marieholm (Alands/Finnland)”

  1. Roberto sagt:

    Hola ihr „Amerika/Aland-Entdecker“,

    super – habt ihr doch die „Überfahrt gemacht – find ich toll. Dem Segelbericht nach habt ihr demnach die Strecke „in einem Schlag“ gemacht – macht anscheinend doch mehr Laune als die oermanente Kreuzerei.

    Häh – nicht über so’n bisschen Wasser von oben aufregen – hier war teilweise „Land unter“ – soll wohl die nächste so weiter gehen – na ja – über’s Wetter gibt es ja bekanntlich immer was zu meckern.

    So jetzt mal google wo ihr so ankert – bye bis zum nächsten Kommentar Roberto

  2. TinaB sagt:

    Das nenne ich doch Service, mache gerade Siesta von meiner Gartenarbeit und da steht doch tatsächlich etwas Neues im Reisebericht der Segler…DAsS ist doch jetzt mal Entspannung und Mitreisen pur:-) Euch und euren Gästen noch eine tolle Zeit und übermorgen packen wir auch die Koffer, Jaaaaaaa wir haben dann auch endlich zwei Wochen Urlaub und ich bin gespannt, ob ich da eure Berichte auch noch lesen kann.
    LG Tina

Leave a Reply for TinaB