Mit dem schwimenden Eimer auf der Suche nach Seekarten – von Furusund nach Österhamn (Lindön)

26.07.2014, Österhamn, am Felsen von Lindön, 20:40 Uhr, an Bord der Marzemino

Heute morgen sind mir beim Laufen im Wald dieser wunderschönen kleinen Insel doch zwei Kamele begegnet. Nein, es haben sich keine anderen Crew-Mitglieder im Wald verirrt, sondern der Zirkus Wicktoria hat sich auf die über Brücken mit dem Festland verbundene Insel locken lassen. Ausserdem habe ich mir die weitere Törnplanung durch den Kopf gehen lassen: Für die Aland Inseln haben wir noch keine Seekarten, und die Zeit bis zur Abreise unserer aktuellen Gäste ist auch begrenzt. Also fahren wir jetzt weiter nach Norden, fragen in jedem Hafen nach den Seekarten und vergnügen uns. Dann machen wir in Norrtälje den Crew-Wechsel und fahren mit der neuen Crew nach Finnland – natürlich nur, wenn das Wetter stimmt. Mal sehen, wie es wird.

Auf jeden Fall haben wir es ruhig angehen lassen, beim Hafenmeister, an der Bootstankstelle und im örtlichen Klein-Supermarkt vergeblich nach Seekarten gefragt aber dafür Kuchen und Wasser erbeutet und sind erst gegen Mittag aufgebrochen.
Nach dem obligatorischen Badestopp sind wir in Gräddö eingelaufen und haben an der dortigen Bootstankstelle vergeblich nach Seekarten gefragt. Unser Nachbar dort kam mit seinem Bötchen nach mehreren Jahren in Finnland zurück, aber leider wollte er sich von seinen Karten nicht trennen. Wir hätten sie ihm auch später zurückgebracht, er kam aus dem Ruhrgebiet.
Mit einem wunderschönen Segelschlag in der Abendsonne sind wir dann erst um die Insel Lindön gekurvt und liegen jetzt mal wieder direkt am Felsen. Zum Glück hat uns der schon hier liegende Engländer geholfen die erste Leine anzunehmen, weil man schon eine oben befestigte Leine als Kletterhilfe braucht, um an der Felswand hochzukommen.

Wohin soll die Reise gehen?

Wohin soll die Reise gehen?

Der Admiral und seine Frau geniessen den Urlaub

Der Admiral und seine Frau geniessen den Urlaub

Klettern am steilen Felsen

Klettern am steilen Felsen

Exotische Dampfer - Hafenkino vor dem Felsen

Exotische Dampfer – Hafenkino vor dem Felsen

Silverager beim Baden in der Natur

Silverager beim Baden in der Natur

Wein und Doppelkopf

Wein und Doppelkopf

Den gleichen Dienst haben wir dann einer finnischen Crew erwiesen: Was sind wir wieder international!
Beim Gespräch in der Plicht wurde unsere schöne Marzemino als „Schwimmender Eimer“ bezeichnet. Da beginne ich schon mir auszumalen, wie es wäre, den Admiral einfach auf dieser Insel auszusetzen. Aber vielleicht hätten wir auch nicht Erbsensuppe kredenzen sollen. Zwar mit einer Vorspeise von gebratener Blutwurst an Schwedenbrot (Knäcke), und angereichert mit Kassler-Würfeln, aber eben Erbsensuppe, weil unsere Vorräte halt irgendwann mal weg müssen. [T]

Nix gegen die Erbsensuppe. Die habe ich mit viel Liebe aufgewärmt. Und der Kassler musste auch weg. Das Leben ist kein Ponyhof sondern voller Entbehrungen; unter blauem Himmel und leichtem Lüftchen auch bei Hitze gut auszuhalten.
Jedenfalls hatten wir viel Spass die Vor- und Nachteile der CHRITA (eine Contest 34 Baujahr 1977) und der Marzemino (Bavaria 31 von 2000) uns gegenseitig um die Ohren zu hauen. Aber der „schwimmende Eimer“ war echt die Krönung. Es kommt halt alles auf den Betrachter an und seine Vorlieben an. Die Nacht über dürfen die beiden noch an Bord bleiben. Mal sehen, wieviel Mühe der Admiral sich dann beim Frühstück gibt. [M]

4 Responses to “Mit dem schwimenden Eimer auf der Suche nach Seekarten – von Furusund nach Österhamn (Lindön)”

  1. Manfred sagt:

    Von Nynäshamn nach Norrtälje,
    wir, die Bordmarie und der Admiral haben wunderbare 6 Tage als Gäste auf der „Marzemino“ verleben dürfen. Für uns war es eine Abschiedstour in den Stockholmer Schärengarten nachdem wir in 2005 und 2008 von Hooksiel / Jade bzw. von Bogense ( Fünen /DK) auf eigenem Kiel dorthin gesegelt sind.
    Die Crew der Marzemino hat uns in den Nordschären in neue Häfen und zauberhafte Ankerbuchten geführt und uns unbeschwerte Segeltörns beschert: keine eigene Törnplanung, keine Kartenarbeit, keine Logbuchführung, keine Blogbeschickung, keine Kombüsenplanung!
    Kühle Getränke, anderes leckeres Essen als auf der Chrita. Vielen Dank. Es war entspannend. Der Admiral durfte seine Hand hilfreich zur Verfügung stellen, beim Ruder-Gehen, beim An- und Ablegen, als Büdelneier. Wenn der Skipper seine Ruhephasen genossen und die Skipperin und die Skipperin im Schaukelsack zwischen den Wanten entspannt hat, haben sie den „Admiral“ die Haspel (Ruder) überlassen. Da durfte er dann die Böen zwischen den Hügeln und Baumlücken, die auf dem Fjord in Richtung Norrtälje bliesen, abwettern.
    Leider gab es keine ausgedehnten Skat- oder Doppelkopfsitzungen, da hätte der Admiral zum „Kontra“ Admiral aufsteigen können.
    Nichts für ungut, es hat einen riesigen Spass gemacht.
    Die Bordmarie und der „Admiral“
    apropos „Eimer“: der Verfasser ist in den 60. bis in die 90 ziger Jahre mit Freunden auf gecharterten Jollen, Segelyachten und Motorbooten in NL und D gekreuzt. Die Qualität war entsprechend der Männercrews auf diesen Schiffen für unsere heutigen Erwartungen bescheiden. Wir sind nicht untergegangen. Darum der Ausdruck „Eimer“ Heute würde uns das nicht mehr zusagen. z.B. Sicherung von Schapps mit Klebeband. Ein Eigner würde mit Bordmitteln in Kürze Abhilfe schaffen können.
    Zum Schluss aus einer Anzeige im Katalog im Flieger:
    „BALDESSARINI NAUTIC FLUID: Dynamisch. Authentisch. Männlich. Nautic Spirit ist ein Duft, der die Vielseitigkeit eines Tages an Bord in sich vereint.“
    Wir werden es an Bord der „CHRITA“ ausprobieren.
    Weiterhin Wind aus der richtigen Richtung, Mast- und Schotbruch
    der Alte

  2. Volker sagt:

    Sorry, aber recht hat er, euer Admiral 😉

  3. Roberto sagt:

    Hi – moin moin an die Crew vom „flytande Bucket“ – gröööölllll – hihihi 🙂

    dat is doch mal ne Bezeichnung 🙂

    Hallooooooo – wat is denn bei euch los – wenn ich die „Eimer-Story“ lese, dann muss ich doch feststellen – der Ton (in den Berichten) hat sich da wohl etwas geändert – droht da ne Meuterei???

    Ich muss mir angewöhnen eure tollen Sätze in aller Ruhe reinzupfeifen und nicht so schnell zu verschlingen – hab ich mich doch stark gewundert über diesen Satz: . . . . Unser Nachbar dort kam mit seinem Bötchen nach mehreren Jahren in Finnland zurück . . . – hab doch da gelesen „BRÖTCHEN“ und hab mir so meine Gedanken gemacht – von wegen frische und so – ja ja – hat sich ja beim 2. mal lesen aufgeklärt.

    Dann man weiter Richtung Nordpol – ach nee – kommt man wohl so nicht hin.

    ciao Roberto

  4. Hazel sagt:

    Liebe TaMi,
    das hier in Neuss Garten gießen nicht nötig war heute Abend und Walkin und Schwimmen ausgefallen sind wegen Gewitter hab ich zeit meine Urlaubsfotos zu sortieren und nach zu folgen wo ihr seit. Jetzt mach es noch mehr Spaß zum lesen wo ich das genau vorstellen kann. Ich hoffe ihr findet eine Karte – Tanja ohne kann ich nicht vorstellen!
    lg aus Neuss

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