Huiii Plutsch! Die Skipperin geht über Bord – von Nynäsham nach Kolnäsviken (Ornoe)

24.07.2014, Kolnäsviken (Ornoe), 09:57 Uhr, an Bord der Marzemino

Gestern Morgen, am 23.07., war noch ein wenig angespante Hektik an Bord. Wir waren in Erwartung von Manfred und Doris, den beiden, denen wir eine Reihe schöner Segelurlaube in den letzten Jahren zu verdanken haben. Ohne diese Heranführung an das Segeln wäre ich jetzt ganz bestimmt nicht hier in Schweden unterwegs. Natürlich sollten die beiden einen guten ersten Eindruck von der Marzemino und seiner Crew bekommen. Das fing schon beim Anlegen vorgestern an. Wir sind mit dem Heck zum Steg angelegt, um das aufentern an Bord zu erleichtern. Zunächst lagen wir etwas schräg an der Boje, was aber so lange von uns durch verholen der Leinen korrigiert wurde, bis die Plakette mit der Nummer des Steges genau mitschiffs lag. Weiter gings mit Klarschiff machen. Putzen, aber vor allem die Heckkoje und den Rest des Bootes soweit aufklaren und Krempel umräumen, dass vier Erwachsene sich längere Zeit mehr oder weniger kompfortabel aufhalten können. Letzte Einkäufe wurden erledigt und dan war der große Augenblick: Der „Alte“ und seine Frau kamen an Bord der Marzemino. „Huch, ist das wackelig!“ Ja, wenn man ein 34 Fuß langen, 3,5 m breiten und 7 t schweren Dampfer gewohnt ist, dann ist die Marzemino doch ein wenig schaukeliger.
Sachen wurden verstaut, Sicherheitsbelehrung durchgeführt, die wichtigsten Neuigkeiten ausgetauscht und dann ging es los. Tanja am Ruder legten wir vier ab und verließen den Hafen. Da das Schlauchboot nach dem Liegen im Hafen vom Bug wieder zum Heck verlegt wurde, wollte Tanja es etwas mittig fixieren und stieg dazu auf die Badeplattform am Heck, nachdem sie mir das Ruder übergeben hatte. Es lag noch keine halbe Seemeile hinter uns, als ich einen lautes „Platsch!“ hörte. Lauter als das normale plätschern des Bootes und des Schlauchbootes. Schnell drehte ich mich um, nur um das Boot und Tanja im Wasser hinter uns verschwinden zu sehen. „Tanja!“ Wellen eines überholdenden Motorbotes hatten sie aus dem Gleichgewicht gebracht. Nur gut, dass wir „Mann über Bord Manöver“ geübt hatten. Gang raus, gedreht und Tanja angelaufen. Der „Admiral“ fragte, wo willst Du sie aufnehmen? „Steuerbord!“ Aber da war sie auch schon ins Schlauchbott geklettert, und sie  dümpelte steuerbords Richtung Heck an die Stelle, wo sie Sekunden zuvor noch das Boot fixieren wollte. Jetzt hatte sie Gelegenheit für einen zweiten Versuch. Wie peinlich ist das denn: Kaum unterwegs geht die Skipperin über Bord! Ich sach nur „Haue obendrein!“ [M]

Kirche auf dem Berg

Kirche auf dem Berg

So verkaufen Weltmeister ihre Brötchen

So verkaufen Weltmeister ihre Brötchen

Waschanlage für Boote

Waschanlage für Boote

Hafenbüdchen

Hafenbüdchen

Die Fähre im Anmarsch

Die Fähre im Anmarsch

Der Admiral kommt

Der Admiral kommt

Pitschnaß! Aber glücklich wieder festgetüddelt zu sein.

Pitschnaß! Aber glücklich wieder festgetüddelt zu sein.

Badespaß unterwegs

Badespaß unterwegs

Auf Ornö

Auf Ornö

Na ja, man muss seinen Gästen ja auch ein bischen Action bieten, und so ein „Frau-Über-Bord-Manöver“ macht schon was her. Ausserdem war es wirklich erfrischend, zur Zeit herrscht hier in Schweden eine Hitzewelle, ich hatte es echt nötig.
Im Ernst: So weit ich mich erinnern kann war das das ist das erste Mal, wo wirklich jemand über Bord gefallen ist. Und Doris sagt immer: Solche Dinge passieren uns nur, wenn noch ein Segler an Bord ist. Wenn wir alleine gewesen wären, hätte ich vorher die Fahrt aus dem Schiff genommen und hätte erst danach das Schlauchboot verholt. Aber wenn man doch zu viert ist, dann wird man halt unvorsichtiger….[T]

Den Rest des Tages verbrachten wir mit etwas segeln unter dem blauen Himmel und dem leichten Wind Schwedens. Irgendwann war Schluss mit Wind und wir haben den Motor angeschmissen, um irgendwann in der Bucht Kolnäsviken auf Ornoe anzukommen.
Dort haben wir dann nett wieder an ein paar Bäumen und mit Heckanker festgemacht und den Abend mit geräucherten Krabben, gebratenem Zander und Wein ausklingen lassen. Abschluss war dann wieder eine kühlende Runde im angenehm kühlenden Wasser der in Dunkelheit getauchten Bucht Ornoes.[M]

2 Responses to “Huiii Plutsch! Die Skipperin geht über Bord – von Nynäsham nach Kolnäsviken (Ornoe)”

  1. Hazel sagt:

    Schon das wir die Sonne für euch da gelassen haben – jetzt bin ich zurück in Neuss und alles nur grau!

  2. Knobel sagt:

    Hallo Tanja und Michael,

    Schön, dass es euren Blog noch gibt, es geht euch gut und ihr genießt offensichtlich die Zeit, gut so.
    Gerne verfolge ich eure Reise, bisher kannte ich die meisten Häfen und Ankerplätze, aber ab jetzt ist für mich das Revier neu und ich freue mich im kommenden Jahr eure Erfahrungen nutzen zu können.
    Weiter gute Reise und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel.
    ( in diesem Revier ist das besonders wichtig )
    Viele Grüße aus dem auch schönen Aachen
    Knobel

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