Gedränge in der Einsamkeit – von Karlskrona nach Torhamn

Torhamn, 10.07.2014, 20:25 Uhr

Es mag am Wind liegen. Oder vielmehr die Richtung, aus der er kommt. Ungewöhnlich für den Sommer das sagt der Schwede neben uns. Eigentlich eher typisch für den Winter. Der NO aus Russland mit 5-6 Bft erschwert uns die weitere Fahrt in Schwedens nördliche Gefilde. NO ist nämlich genau die Richtung in die wir weiter wollen. Aber gegen die Wellen anzumotoren macht keinen Spass, ist langsam und überflüssig, da wir ja bis zur Aufnahme weiterer Gäste um Stockholm rum noch genügend Puffer haben.
Konsequenterweise liegen wir nun nach Rückfahrt durch den Möcklösund in dem kleinen aber lauschigen Torhamn. Einige sind sicher in Karlskrona geblieben, um günstigere Winde abzupassen. Andere hatten den gleichen Gedanken wir wir. Erstmal bis nach Torhamn. Dann den Rest um die Ecke weiter bei günstigeren Windverhältnissen. Demzufolge liegen wir als drittes im Päckchen, aber nach uns kamen noch zwei andere Schiffe. Also 5er Päckchen. Tanja erinnert das an Zieriksee in den Niederlanden.
Nach Ankunft und Vertüddelung des Schiffes sind wir direkt auf das dicke Schild „Hamnkontor – Harbour Office – Hafenamt“ zugelaufen. Auf der Terrasse des Hauses saßen schon einige und liessen sich den Nachmittagskaffee (oder -tee) schmecken. An der Kuchentheke des Gebäudes mit dem Schild fragte ich, ob dies das Harbour Office sei und ich die Gebühr bezahlen könne. „No, there’s no Harbour Office. The guy comes to the boots around 6 or 7 pm. If not you’re lucky.“ OK!? Was sollte uns dann das Schild sagen? Vermutlich Lockstoff für das Cafe, denn wir konnten uns natürlich wieder nicht verkeifen, ein paar der Leckereien mit zur Marzemino zu nehmen: Nachmittagstee  in strahlendem Sonnenschein. Danke Mütterchen Russland! [M]

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just thinking

just thinking

Köttbullar - mit selbstgemachter Sauce

Köttbullar – mit selbstgemachter Sauce

Badeplatz in Abendstimmung

Badeplatz in Abendstimmung

Kabelfähre im Möcklösund

Kabelfähre im Möcklösund

gleich ist sie weg

gleich ist sie weg

Linien am Abendhimmel

Linien am Abendhimmel

Gänse auf dem Weg ins Bett

Gänse auf dem Weg ins Bett

für Romantiker

für Romantiker

Wir können uns echt nicht beschweren über das Wetter: Strahlender Sonnenschein, und wenn der Wind nicht aus NO kommen würde, hätten wir bestimmt nicht hier Halt gemacht. Die Badebucht war auf jeden Fall sehr nett, und wenn der Wind morgen nicht mitspielt machen wir halt nochmal eine schöne Radtour.
Heute abend gab es ein richtiges schwedisches Festmahl: Kottbullar aus der Kühltheke (spricht man Tschöttbullar aus) mit Kartoffelpüree aus der Tüte und Preisselbeeren aus dem Glas. Dank ein paar Tipps von Tina wussten wir auch, welche Köttbullars man kaufen kann und wie man bei der Zubereitung vorgeht. Zum Glück haben wir ja einen kreativen Koch an Bord, für den solche Angaben ausreichen um mit ein bischen Improvisation und viel Kreativität eine leckere Sauce zu zaubern.
Jetzt sitzen wir in der Plicht und freuen uns nochmal für den Sonnenuntergang in der ersten Reihe zu sitzen. Apropos: Bisher ging die Sonne immer gegen 21:45 Uhr unter: Jede Verschiebung nach vorne haben wir duch eine Verlagerung nach Norden ausgeglichen. Ich habe keine Anhnung, wie lange wir dieses Spiel noch treiben können, aber im Augenblick macht das richtig Spass! [T]

One Response to “Gedränge in der Einsamkeit – von Karlskrona nach Torhamn”

  1. Tina sagt:

    Das ist jetzt aber keine Alternative zi unserem jährlichen GansDate, oder? Sieht aber lecker aus….Ihr SeefahrerSterneköche:-)

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