Stenshamn, 07.07.2014, 23:39 Uhr
So macht segeln Spass! Sonne satt, 4 Windstärken, kaum Welle: Wir sind durch die Inselchen vor Karlskrona geglitten dass es eine Feude war!
Ziel war die kleine Insel Utlängan, eine Empfehlung unseres Hafenmeisters in Karlskrona. Auf dem Weg haben wir die ersten Zimtschnecken (Kanelbullar) verspeist – das waren bestimmt nicht die letzten.
Vorher im Hafen gab es die erste offizielle Sicherheitseinweisung für unsere Gäste (Schwimmwesten, Funk, Feuerlöscher), dann sind wir zwischen den Pulvertürmen dem Marinehafen und den großen alten Befestigungsanlagen in Richtung offenes Meer aufgebrochen. Es ist schon beeindruckend, wieviel Aufwand hier für die Landesverteidigung getrieben wurde.
Unsere Gäste haben sich wunderbar in den Bordalltag eingefunden und auch zu viert in der Plicht ist es noch sehr gemütlich. Auf dem Weg zu unserer Insel waren wir schon ziemlich nah an Utklippan, das ist ein kleiner Fischerei- und Nothafen ca. 5 Seemeilen vor der Küste. Nachdem unser Ausgangshafen schon am Horizont verschwunden war, ist es echt witzig, einen Schemen am Horizont zu sehen, der je nach Betrachter wie ein Dorf mit Kirche oder eine Fabrik aussieht. Eigentlich ist es wohl nur eine kleine Inselgruppe mit Leuchtturm. Wir haten uns aber eine andere Insel empfehlen lassen, und das letzte Stück Weg vom offenen Wasser bis zum Hafen war mal wieder richtig aufregend: enge Fahrwasser mit nicht allzuvielen Tonnen und rechts und links Felsen knapp über oder auch mal knapp unter der Wasseroberfläche. Im Hafen haben wir unseren Gästen ein richtig schönes Anlegemanöver mit vorheriger Drehung im Hafenbecken vorgeführt. Das kam uns gar nicht so schwierig vor, bis wir dem nächsten Segler zugesehen haben, der es trotz Bugstrahlruder nicht geschafft hat, den gewünschten Liegeplatz genau vor uns an der Kaimauer zu erreichen.
Die Insel war echt ein Traum-Tipp unseres Hafenmeisters in Karlskrona: Ein aus Granit gemauerter Hafen mit roten Holzhäuschen, als Hafenmeister fungiert ein Buch, in das man sich selbst einträgt und dann den richtigen Betrag in einem Umschlag in einen Briefkasten wirft. Für dsa Hafengeld gibt es mehrere Trocken-WCs in kleinen Holzhütten mit Herzchen an der Tür (riecht von innen wie eine Sauna), ein Waschbecken mit Seife, eine Dusche, eine Sauna und mehrere Grillpätze mit Holztischen. Bei einer kurzen Wanderung zur offiziellen Badestelle auf der Nachbarinsel hatten wir Gelegenheit das Idyll noch genauer in Augenschein zu nehmen. Man fühlt sich echt in die Bücher der Kindheit zurückversetzt. Mein Lieblingsbuch von Astrid Lindgren hies Madita und Pims, und genau so hatte ich mir das immer vorgestellt!
Zum Abschluss des gelungenen Tages haben wir dann unser erstes Schwedisches Grillfest veranstaltet. Für vier Leute lohnt sich dann auch die Zubereitung von Salat und Thunfisch-Dip (ein Dank an Sylvia für das Rezept), Grill inkl. Rost und Zange stand am Hafen bereit und wir haben geschmaust bis nach dem Sonnenuntergang [T].
Stensham hat auch mich begeistert. Schnuckelige kleine rote Hütten am Hafen und schöne Häuschen am Wegesrand auf dem Weg zur Brücke rüber nach Utlängan. HHier auch sehr nett: die Briefkästeallee. Die Briefkästen der Bewohner finden sich alle an einer Stelle im Ort. So muss der Postillon nicht zu jeder Kate hin. Stattdessen treffen sich, so stelle ich es mir jedenfalls gerade vor, die Bewohner beim Abholen der Post an der Briefkastenallee und schnacken über den neuesten Tratsch.
Witzig fand ich Tinas Gedanken, hier im Sommer den kleinen Kiosk betreiben zu wollen. Ihr Hauptprodukt sollten selbst gehäkelte oder gestrickte Mützen sein. Klar, dann werden statt der kleinen Schärenhopper die heute die Inseln verbinden, demnächst riesige Kreuzfahrtschiffe engesetzt, um alle Kunden, die nach den Mützen gieren, auch zum Kiosk bringen zu können. Schade wär’s irgendwie schon, auch wenn ich ihr den Erfolg von Herzen gönnnen würde. Mit der Schärenidylle wäre es dann nämlch vorbei.
Zum Schwimmen war ich übrigens nun auch mit. Es tat sehr gut, in der kleinen Bucht, im bereits aufgewärmten flachen Wasser ein paar Züge zu schwimmen. [M]
Hallo ihr zwei,
es war ein echt toller Törn in diesen zwei Tagen mit euch!
Ich habe das Segeln und das Meer sehr genossen.
Euch weiterhin eine schöne Tour und immer eine hand breit Wasser unter dem Kiel!
LG Michel
Hallo,
das liest sich ja alles richtig romantisch! So stelle ich mir Urlaub oder Erlebnisfahrt vor, so richtig was zum Genießen! Hoffentlich bleibt euch der Wettergott hold. Die Bilder lassen ja einiges von der Weite und Freiheit erahnen. Leider können wir zu den „Manövern“ mit eurem Segelschiff keinen Kommentar geben (da keine Ahnung), aber die Erlebnisberichte können wir schon genießen.
Das Kreuz auf dem Friedhof erinnert an ein „Gipfelkreuz“ Ihr seht, bei uns dreht sich alles um Berge!
Weiterhin eine gute Zeit, viele spannende Erlebnisse und alles Gute
wünschen Heinz und Rita