26.08.2014, 22:18 Uhr, Gottskär, an Bord der Marzemino
Frühstück in der sonnigen Plicht, das erste Mal seit gefühlt sehr langer Zeit! Und in der Sonne sieht auch der Industriehafen von Göteburg viel netter aus als gestern im Regen. Zumal an vielen Stellen zwar noch die riesigen Kräne über den Hafenbecken stehen, dort aber viele kleine oder größere Freizeitboote liegen, weil die alten Werftgelände schon lange mit schicken Eigentumswohnungen bebaut sind. Das ein oder andere große Schiff ist uns auch noch begnet, aber hier ist alles breit und weitläufig, da sind wir den Fähren in den Schären auf der Ostseite viel näher gekommen.
Nach nur guten 2h motoren war dann auch der Wind-Gott auf unserer Seite und wir waren unter Segel friedlich genug, so dass zweimal ein Ostsee-Delphin richtig nahe gekommen sind. Leider waren sie, und auch die Robbe etwas später schneller als wir mit der Kamera, aber dafür hat die Hummel schön still gehalten und ist jetzt auf einem Photo verewigt. Es ist immer besonders faszinierend, wenn man große, freilebende Säugetiere trifft. Das sind wir einfach nicht mehr gewohnt!
Obwohl kurz vor dem Ziel ein paar drohende Gewitterwolken mit hellen Blitzen vor uns und neben uns aufgetaucht sind, waren es nur ein paar Tropfen, das gilt nicht mal als Regen. Wir haben uns dann auch artig bei der jungen Hafenmeisterin hier im Clubhafen von Gottskär für das gute Wetter bedankt und haben die Abendsonne noch für einen langen Spaziergang zum nächsten Ort genutzt (der kleine Supermarkt am Hafen hat schon Winterpause).
Und das allerbeste: Ich habe eine neue Verwendungsmöglichkeit für unseren Thunfisch gefunden: Als Pfannkuchen a la Gottslär mit Krabben-Schmelzkäse aus der Tube und einem Rest Käse überbacken! Sieht gar nicht so schlecht aus und ist echt essbar![T]
Ja, die Eigenkreation Gottskär-Küchlein waren ihr gelungen. Dafür klappt es jetzt mit der Süßspeisenküche nicht mehr ganz so reibungslos. Aus den Apfelpfannkuchen wurde in letzter Sekunde noch Gottskär-Schmarrn gemacht, um den Nachtisch zu retten.
Leider saß ich während des Segelns im Schatten. Da war es dann nicht ganz so schön warm, wie in der Sonne hinterm Ruder. Dafür konnte ich Lesen. Neben dem Betrachten der Landschaft um uns herum ist das Lesen die zweitliebste Beschäftigung an Bord. Auf gleichem Rang stehen Essen, Trinken, Photos machen und Schlafen!
Direkt aus Göteborg raus ist der Eindruck der Landschaft hier auf der Westseite schon anders als auf der Ostseite. Die Inseln sind weiter auseinander und mit weniger Bäumen und Sträuchern bewachsen, oft auch einfach nur kahler Fels. Auch die Häuser haben andere Farben und auch andere Formen.
Die Sonne hat gutgetan. Gerade da wir uns viel im Freien aufhalten, beim Segeln oder Motoren ist das sowieso unumgänglich, hat Wärme und Sonne für uns einen hohen Stellenwert. Die Kleidung trocknet deutlich schneller und die Atmosphäre auch im Boot ist angenehmer, auch weil wärmer. Aber wer hat im Urlaub nicht Sonne lieber als Regen? [M]