Ein geschenkter Sonnentag an der Wiege des schwedischen Bieres – von Sjötorp nach Mariestad

20.08.2014, 19:25 Uhr, an Mord der Marzemino, Mariestad

So kann also das Segeln auf Schwedens großen Seen auch sein: Im Sonnenschein, mit gemütlichen 12 Knoten Wind und ohne Wellen! Nachdem die schwedischen Segler gestern schon von noch mehr Regen sprachen und auch der Wetterbericht von Schauern und Gewittern sprach, haben wir heute morgen beim Anblick eines blauen Loches über dem See beschlossen, so schnell wie möglich aufzubrechen. So waren wir nach 3 Stunden gemütlichen Segelns nur mit der Genua schon um 13 Uhr in Mariestadt und haben uns warmgeräucherten Lachs und Krabben an der Fischbude im Hafen schmecken lassen. Danach ein halbes Stündchen sonnen und ein sehr netter Ausflug in die Stadt. Her gibt es eine riesige Bischofskirche, aber keinen Bischof mehr, schöne Kopfstein gepflasterte Strassen, beschauliche Plätze, ein Haushaltswarengeschäft mit einer neuen Thermoskanne für uns und einen großen Supermarkt! Es ist schon witzig, dass wir immer nur zum Teil als Touris unterwegs sind, zwischendurch aber auch immer unseren Alltag organisieren. Heute stand aber das Tourisein im Vordergrund. Nach dem Raubzug durch die Innenstadt gab es noch eine Waffel am Hafen und einen Plausch mit einem netten Schweden, der uns die Köstlichkeiten seines Landes beschrieben hat.
Hier in Mariestad wurde früher das gleichnamige Bier gebraut, darum wollten wir auf jeden Fall hier hin. Die Brauerei gibt es wohl nicht mehr, aber der Ausflug hat sich auf jeden Fall gelohnt!
Jetzt gerade tauchen wieder dicke Wolken auf und der Wind wird stärker, mal sehen, was uns der See morgen beschert.
Es duftet schon verführerisch aus der Kombüse (Nudeln mit Tomatensauce ohne Thunfisch – ich muss mal den Tisch decken) [T]

So eine tolle Thermoskanne habe ich ja noch niiieeee gesehen! Schimmert hier vor mir in matt-aubergine-anthrazit Metallic vor sich hin. Eine neue Thermoskanne ist wie ein neues Leben – damm, damm.
Hier kann ich Touri sein! Habe mich schon lange nicht mehr wirklich so als Touri gefühlt wie hier. Vermutlich lags am entspannten, kurzen Törn und dem frühen Anlegen am Pier. Statt in der Plicht habe ich mich auf eine Holzbank, direkt vorm Schiff gelegt. Die Augen zugemacht und das schaukeln des Schiffes genossen – Hääh? Ja, ist schon komisch, aber es ist wirklich so, dass im Geiste das leichte Schaukeln, auch auf dem Land weitergeht. Sogar Schären habe ich am Horizont ausmachen können! Und das alles mit geschlossenen Augen. Beim Schlendern durch die Strassen fühlte ich mich an vergangene Urlaube erinnert. Vielleicht hat die halbe, dreiviertel Stunde auf der Bank dazu geführt, dass ich Abstand vom Boot bekommen habe. In den letzten Wochen habe ich mich nie richtig weit von der Marzemino entfernt. Am weitesten wohl während der beiden größeren Fahrradtouren und der Wanderung auf Bornholm. Merkwürdig, wie ein so kleines schwimmendes Etwas zu einem Zuhause mutiert. Vielleicht braucht es wirklich nicht mehr als gutes Wetter, Mobilität, zwei Gasflammen und eine Koje. Zumindestens für diesen Zeitraum. Ich bin gespannt, wie es sich dann zurück in den festen 4 Wänden wieder anfühlen wird. Auch freue mich auch schon darauf, das, den und die eine oder andere wieder zu sehen und zu sprechen. Noch kann das aber warten und die gemächliche Geschwindigkeit der Reise mag mich noch ein Weilchen zur Entspannung an den ein oder anderen schönen Ort führen. [M]

Volles Segel bei klarem Himmel

Volles Segel bei klarem Himmel

Auf Futtersuche

Auf Futtersuche

schon Meilenweit zu sehen

schon Meilenweit zu sehen

Lecker isses

Lecker isses

Er ist ein wenig bedröppelt

Er ist ein wenig bedröppelt

Zurück vom Einkauf

Zurück vom Einkauf

Abendgewitter I

Abendgewitter I

Abendgewitter II

Abendgewitter II

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