Regenwolken sind spannend – von Läckö nach Vänersborg

23.8.2014
geschrieben am 24.8.2014, an Bord der Marzemino auf dem Göta-Älv zwischen Vändersborg und Trollhätten

Tja, ich glaube so ein richtig großer Freund der großen schwedischen Seen werde ich nicht mehr. Wir hatten zwei schöne Segeltage und sonst immer zu wenig oder zu viel Wind oder aus der falschen Richtung. Heute kam er mal wieder genau von vorne, und da wir fast 40 Seemeilen vor dem Bug hatten, war auch Kreuzen keine Alternative.
Das erste Stück durch die Binnenschären westlich von Läckö war nochmal ziemlich spannend, wenn man an so einer Kreuzung von 4 Gewässern steht und keine Anhnung hat, in welche Richtung es weiter geht. Auf der anderen Seite haben wir dann mal wieder Johann bemüht und es uns, jeder mit einem Buch, gemütlich gemacht. Zwischendurch gab es immer mal wieder interressante Regenwolken und Regenbogen zu sehen und da echt nix los war, konnten wir auch die Schauer unter der Sprayhood verbringen und keiner ist wirklich nass geworden. Gegen Ende des Törns habe ich mir dann von WDR2 runtergeladene Interviews zur Arbeit und zur Auszeit angehört. Fazit: Der moderne Mensch im modernen Arbeitsleben sollte sich ab und zu eine längere Pause können (sie sprachen von 2 bis 6 Monaten), das öffnet den Geist. Schwierig ist nur das zurückkommen, ich bin mal gespannt, wie es uns da gehen wird.

Àbflug

Àbflug

Wo geht's hier weiter?

Wo geht’s hier weiter?

Schären des Vänern I

Schären des Vänern I

Schären des Vänern II

Schären des Vänern II

Unterhaltung unterwegs

Unterhaltung unterwegs

Gegenverkehr

Gegenverkehr

Alles Gute kommt von oben

Alles Gute kommt von oben

Wann sind schon beide Enden vom Regenbogen zu sehen?

Wann sind schon beide Enden vom Regenbogen zu sehen?

Im Hafen

Im Hafen

Mal wieder ein Sonnenuntergang zu sehen

Mal wieder ein Sonnenuntergang zu sehen

Das Highlight des Tages war für mich der sehr nette und humorvolle Hafenmeister in Vänersborg, wir haben gemeinsam ein bischen über die Motorboot-Fahrer gelästert, die so viel Treibstof verbrauchen, das das Limit der Kreditkarten überzogen wird. Wie gut, dass unser Tank nur 90 L fasst und wir ihn bisher nur 5 mal jeweils zur Hälfte auffüllen mussten. So halten sich unsere Ausgaben dafür in Grenzen und wir konnten uns heute abend nochmal eine Pizza mit Banane, Ananas und Curry gönnen – diese Mischung muss ich unbedingt mal in Deutschland propagieren. Witzigerweise wurde auch wieder ein deutschsprachiger Mitarbeiter aus der Hinterzimmer geholt und wir haben über Deutschland und Schweden im Allgemeinen und Gelsenkirchen im Besonderen geplaudert. Die Familie stammt aus dem Kosovo und der in Deutschland geborene Neffe wurde in die Pizzeria des Onkels in Schweden geschickt. So geht Europa![T]

Gestern Abend hatte der Hafenmeister aber, so glaube ich, kurz seinen Humor verloren. Es kamen nämlich ein Junge mit seinem Vater an, die Ihre Kette wieder haben wollten, die sie auf dem Steg vergessen (?) oder warum auch immer liegen lassen haben. Ich hatte gesehen, wie der Hafenmeister die Kette wegräumte. Kurz darauf kamen erst der Junge, dann der Vater und suchten nach der Kette. Ich sach: Fragt den Hafenmeister. Der war mittlerweile schon in Freizeitkleidung unterwegs auf seinem Motorboot, das ihm zusammen mit seiner Frau als Unterkunft dient. (Was das wohl an Sprit verbraucht?). Jedenfalls gab es nur ein kurzes Gespräch zwischem ihm und Vater und Sohn an dessen Ende, die beiden Suchenden ziemlich konsterniert am Steg standen. Mir schien, dass die Kette gestern nicht mehr Vater und Sohn verbinden konnte. [M]

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