21.08.2014, 23:05 Uhr, an Mord der Marzemino, Mariestad
Ich glaube ja, es lag daran, dass wir in Mariestad kein Mariestads getrunken haben. Wir sind nach kurzem Frühstück hoffnungsvoll in Richtung Läckö aufgebrochen, und nachdem wir die engen Passagen durch die Tonnen hinter uns hatten haben wir es auch mit Segeln versucht. Aber bei 6 bis 7 Windstärken aus ziemlich genau der Richtung, in die wir wollen ging es weder unter Segeln (wir mussten zu weit abfallen und wären wahrscheinlich nicht in Läckö, sondern in Amerika rausgekommen) noch unter Motor (ein irres Geschaukel und nur 1-2 Knoten Fahrt durchs Wasser). In Verbindung mit Regen und noch viel dunkleren Wolken am Horizont haben wir dann nach drei Stunden Fahrt in der Nähe der Untiefentonne Dagskärsgrundet entschieden, dass Mariestad eigentlich ein Schöner Hafen ist und wir lieber wieder zurück wollen. Der Rückweg war dann wesentlich entspannter – wenn der Wind halt aus der richtigen Richtung kommt braucht man auch nur knapp zwei Stunden für die gleiche Strecke…
Zurück am alten Platz haben wir erstmal ein Lachs-Brunch mit allem drum und dran genossen und danach ein paar Stunden entspannt. Draussen wechselten sich Schauer und trockene Momente unter einem dramatischen Himmel ab. Im Garten der nahegelegenen Jugendherberge spielten 5 ältere Herren im T-Shirt Blues – für die Schweden ist das wohl noch Sommer. Wir haben lieber drinnen gesessen und endlich das Bier am ursprünglichen Brauerei-Standort getrunken. Ich bin mir sicher, damit haben wir uns vom Fluch erlöst und kommen morgen auch hier weg!
Für die Abendunterhaltung waren wir dann nochmal in der örtlichen Videothek und haben uns „Monuments Man“ in der nordischen Fassung gekauft (Englisch mit Untertitel wahlweise in Englisch, Schwedisch, Dänisch, Norwegisch oder Finnisch). So haben wir noch ein bischen Kultur genossen, und morgen versuchen wir es nochmal mit dem Segeln nach Läckö – so schnell geben wir nicht auf![T]
Ja so ist das mit dem Wetter. Gestern noch für eine positive Überraschung gut, heute dann eher nicht so doll. Bis zum Anfang der Kinneviken (da wo die Dagskskärsgrunden sind) ging es leidlich mit dem Motor voran. Zwar auch nur mit 3 – 4 kn, da gegen Wind und Welle, aber wir kamen Läckö beständig näher. Doch dann hatte der SW Wind genügend Anlaufmöglichkeit durch die riesige Bucht. Und dann war’s halt Zeit umzukehren.
Hier im Hafen war dann von Wind wieder nicht viel zu merken. Wir müssen uns auch morgen wieder rantasten. Laut Windfinder soll es weniger Wind und Regen als heute sein. Aber so richtig verlassen können wir uns dann wirklich nur auf den eigenen Eindruck an Ort und Stelle.
Mariestadt wirkte heute Abend um 19 Uhr schon ziemlich verlassen. In Restaurants sahen wir vereinzelt Menschen hinter den Scheiben hocken. Das Kino war zu. Alle Geschäfte sowieso (na, vielleicht war der ICA noch auf?). Ausnahme war wohl nur das Cafe bei der Jugendherberge. Da saßen und standen einige Unverdrossene und trotztem dem Regen. Gegen 20:30 Uhr als wir zu unserem Heimkino Festival aufgebrochen sind, hörte die Band aber auch auf. Applaus. Vorhang. [M]
PS: die neue Thermoskanne war natürlich auch mit dabei. Aber an Deck durfte sie heute noch nicht 😉 [M]