15.08.2014, 22:50 Uhr, Borensberg
Aus dem geplanten Start um 09:30 Uhr wurde nichts. Als wir los wollten, legte gerade die „Ceres“, eines der Göta-Kanal Personenschiffe in Berg ab und schleuste aufwärts, kurz danach ging auch die Wasa Lejon auf die Reise. Da bleib uns nur zusammen mit der ‚Flute‘ auf den nächsten freien Slot zu warten. 10:45 Uhr waren wir dann an der Reihe, da wir auch die „Diana“ noch passieren lassen mussten. Nach der Oscar Schleuse kam dann noch die Schleuse Berg und einige weitere, Bis ein 10 sm langer Kanalabschnitt ohne Schleuse, aber mir einigen Brücken anstand. Morgens hatten wir uns mit der Flute und seiner Besatzung gemeinsam auf die Reise gemacht. Den Tag verbrachten Marzemino und Flute in trauter Eintracht und trödelten beide hintereinander durch den Kanal und die Schleusen. Ein Genuss die Landschaft neben sich, aber auch unter uns vorbeiziehen zu sehen. Unter uns? Ja, denn auf diesem Streckenabschnitt sind zwei Aquadukte, wo der Kanal über den Strassen verläuft. Zwischenzeitlich begegneten uns auch die Ceres und die Wasa Lejon auf Ihrer Rückfahrt nach Berg. Kurz vorm Ziel in Borensberg hatten wir die Diana eingeholt. Wir legten vor dem „Göta Hotel“ an, um abzuwarten. Es ging aber schnell weiter, die die 80 cm Höhendifferenz im Vergleich zu dem 2 – 3 m der anderen Schleusen nur ein Klacks sind. Allerdings werden die Schleusentore hier noch von Hand geöffnet und geschlossen. Vor 6 Jahren hatte ich Tanja noch um den Job beneidet. Heute durfte ich dann der Schleusenwärterin bei der Arbeit helfen. Direkt nach der Schleuse legten wir (und auch die Flute) in Borenberg im Gästehafen an. Erst kurz verschnaufen und dann sind wir mit den Fahrrädern losgezogen, um ein wenig die Umgebung zu erkunden. Abends ist dann auch die Crew der Flute nochmal zu uns auf’s Schiff für einen Post-Sun-Downer und zum Plaudern gekommen. Mal sehen, vielleicht treffen wir uns nochmal in Göteborg? Denn morgen früh um 06:30 Uhr fahren wir bestimmt nicht los. Noch haben wir Zeit. Hoffentlich finden wir wieder ähnlich nette Schleusenbegleitung. [M]
Es ist echt erstaunlich, wie schnell man sich als Team fühlt, auch wenn man nur gemeinsam in den Schleusen liegt, vor den Brücken rumdümpelt oder über den Kanal trallert. Da gibt es ab und zu einen Scherz, Bücher wurden ausgeliehen und der Abschied gestern abend war wirklich herzerweichend. So lernen wir auf dieser Reise zwar nicht so viele Einheimische kennen, aber haben Kontakt zu Seglern aus ganz Europa, und die Plaudereien von Schiff zu Schiff und manchmal auch abends in der Plicht geben uns das Gefühl, Teil einer großen Segler-Familie zu sein, die gemeinsam die Gewässer Schwedens bevölkert. [T]