21.07.2014, Nyköping, an Bord der Marzemino
(geschrieben am 24.07.2014)
Wir können Hazel und Erland schon über den Steg auf uns zu kommen sehen. Nach Begrüßung, Sicherheitsunterweisung und kurzer Eingewöhnung an Bord suchen wir zusammen, im Rahmen der Demokratie an Bord, als nächstes Reiseziel Ringsoen aus. Ein Gruppe kleinerer Inseln, die Ringartig von einer größeren Umschlossen sind.Vielleicht ein paar Worte zur Demokratie: Die Skipperin hat einen Plan und macht diesen den Mitreisenden durch überschäumende Erläuterungen so schmackhaft, dass alle Alternativen dagegen verblassen und nicht mehr in Frage kommen können.[M]
Den Tipp Ringsön haben wir schon in Figeholm von unserem netten Nachbarn aus Grömitz bekommen, und alle Hinweise, die wir bisher befolgt haben waren wirklich gut. Ausserdem haben wir uns extra das tole Schären-Buch gekauft, dann sollten wir auch nochmal in einen Naturhafen fahren.
Auf dem ersten betonnten Stück aus Nyköping heraus haben wir unsere neue Steuerfrau direkt erfolgreich ausprobiert. Der Wind hat uns mal wieder im Stich gelassen, aber das gibt uns dann die Gelegenheit für einen Badestopp. Und wenn keine passende Ankermöglichkeit vorhanden ist, dann lassen wir das Schiff halt einfach treiben und springen von der Badeplattform in die Ostsee: Herrlich erfrischend!
Dabei habe ich dann auch direkt mal die Schwimflügel von meinen Ex-Kollegen zum EInsatz gebracht! Der Tee und der Süsskram ist in heftiger Benutzung, die Rescue-Medication ist schon lange weg und den Amazon-Gutstein habe ich für ein Projektmanagement-Buch angelegt, das zumindest schon oben im Bücherbord liegt: Ich fühle mich sehr gut ausgestattet – Vielen Dank!
Später am Tag gab es dann doch noch ein bischen Wind so dass wir unseren Gästen auch ein Segelboot in Funktion vorführen konnten.
Um zu unserem geplanten Übernachtungsplatz zu kommen, mussten wir durch einen ganz engen Durchlass, danach weitet sich die Bucht und wir sehen viele andere Boote, die auch hier übernachten wollen. In mehreren Versuchen und zum Teil schwimmenderweise nähern wir uns dem Ufer bis wir eine Stelle finden die so steil abfällt, dass wir tatsächlich trockenen Fußes auf die Felsen springen können und trotzdem noch einen halben Meter Wasser unter dem Kiel hatten – Perfekt!
Unterdessen sind dicke Gewitterwolken aufgezogen, wir hören schon das Grummeln – und wider abgezogen: Die schottischen Sonnengötter haben tatsächlich gewonnen!
Eine Erkundungstour über die Insel zeigt uns bizarre Bäume, Hinterlassenschaften von irgendwelchen Grasfressern (Rehe?) und immer neue Ausblicke auf die verschiedenen Buchten mit dümpelnden Bötchen.
In der Zwischenzeit wurde Erland von Michael auf die Knotenprüfung vorbereitet, so dass er auch als vollwertiger Schiffsjunge im Logbook eingetragen wird.
Den großen flachen Felsen direkt vor unserem Bug war dann der perfekte Grillplatz: Ausgestattet mit unseren Kissen und allem Plunder und Naturalien inkl. kühlem Wein und Bier haben wir köstlich gespeist und direkt im ANschluss als Abendessen für die Mücken gedient – So ein schöner Tag![T]
Yes! wohl war. [M]
Es war ein perfekte Tag und super Abend – danke nochmals !