Von flotten Kirchen und pampigen Plätzen – Unterwegs in Karlskrona

Marzemino, Karlskrona, 09.07.2014, 21:30 Uhr

Nee wat war dat nett: Schlafen mit Blick in die Bäume, Laufen im Wald, Schwimmen in Moorsee, gemütlich Frühstücken, Sight-Seeing auf dem Camp-Gelände und Plaudern am Steg: Das war ein richtiger Urlaub vom Segeln, und obwohl ich des Bootfahrens nicht müde bin, hat das auch mal sehr gut getan.

Mitten im Wald

Mitten im Wald

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Jugend-Stil-Leben

Jugend-Stil-Leben

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Sitzen am See I

Sitzen am See I

Marinemuseum in Karlskrona

Marinemuseum in Karlskrona

Mächtige Gallionsfiguren

Mächtige Gallionsfiguren

Kleine Zwischenstärkung

Kleine Zwischenstärkung

Frisch gebackene Waffeln warten aufs Eis

Frisch gebackene Waffeln warten aufs Eis

Riesengroße Freude

Riesengroße Freude

Flotte Kirche in Karlskrona

Flotte Kirche in Karlskrona

Coast Guard

Coast Guard

Auf dem Rückweg haben wir die Gunst der Stunde genutzt, und sind mit Tina und Michael und ihrem großen Volvo in einen Supermarkt gefahren. Dank unseren schwedenkundigen Einkaufsberatern haben wir unseren Einkaufszettel vollständig geleert und auch endlich solche wichtigen Dinge wie Filzgleiter gefunden, damit unsere Tischstützen beim Segeln nicht immer so klappern.
Danach war noch Kultur angesagt: Das Marinemuseum mit riesigen Gallionsfiguren und vielen Dingen zum Anfassen, der große Markt mit dem besten Eis von Karlskrona (dafür lohnt auch 30 min Anstehen in der prallen Sonne) und ein paar nette Straßen und Hinterhöfe: Auch hier vertrauen wir gerne unseren quasi Einheimischen und werden nicht enttäuscht.
Die Stadt hat nach eigenem Werbeprospekt flotte Kirchen (sie waren aber langsam genug, dass wir sie noch photographieren konnten) und pampige Plätze (also zu uns waren sie sehr zurückhaltend und höflich, genauer gesagt haben sie nicht mit uns kommuniziert).
Zurück im Hafen haben wir dann einen Stegnachbarn um zwei bis drei Stunden Landstrom gebeten, weil leider alle Anschlüsse besetzt waren. Und – oh Wunder – er hat sogar einen Doppelstecker, so dass wir uns jetzt den Anschluss für die Nacht teilen. Es gibt doch immer wieder nette Menschen! Der Hafen ist kaum verändert im Vergleich zu gestern, es scheint heute haben alle eine Pause eingelegt. Bei angesagten 6-7 Bft ist das auch verständlich.
Ob und wohin es morgen weitergeht ntscheiden wir morgen früh mit frischem Wetterbericht, jetzt sind keine guten Entscheidungen mehr zu erwarten: wir sind einfach zu müde![T]

23:15 Uhr
Ja, das waren abwechselungsreiche Tage mit TiMi. Heute Abend, nach Einkauf, Museum, Eis und Stadtführung waren wir aber alle erschöpft. Das lag wohl mit an dem ereignisreichen Vortagen mit Segeltouren über Utklippan nach Stenshamn und zurück, bei etwas unruhiger See durch die Schären.

Meiner Meinung war es hier von Vorteil, dass bei der Hinreise zwar guter Wind, aber nur wenig Seegang war, sodass TiMi sich an das Boot und seine Bewegungen gewöhnen konnten. So vorbereitet, war für die beiden die flotte Rückfahrt, bei nun doch höheren Wellen ganz gut zu ertragen. Vielleicht haben sie nicht wirklich jeden Moment in vollen Zügen genossen, doch sehr überwiegend waren beide von Sonne, Wind und dem Meer begeistert. Meinen Vergleich zwischen Segelboot und bockigem Gaul wollte Tina aber nicht stehen lassen. Pferde würde viel kürzere und ruckartigere Bewegungen machen. Jetzt weiß ichs, denn schon als ich den Gedanken das erste Mal hatte, wurde mir bewusst, dass ich zwar auf einem Segelboot, aber noch nie auf einem bockigen Gaul gesessen habe. Es fehlt mir also tatsächlich die Vergleichsmöglichkeit. ABer wieso kam mir dann so ein Vergleich in den Sinn? Bilder uas dem Fernsehen oder Filmen, die zur eigenen Realität werden? (Ohje, ich kommen wieder ins filosofieren, äh, ich meinen philosophieren. Vielleicht hat Tanja recht und icgh bin zu ermattet und sollte mich zur Ruhe betten …)

Der Urlaub vom Urlaub war, nicht nur durch den berauschenden Sieg über Brasilien, ein sehr schönes Erlebnis. TiMi haben uns Einblick in ihren alljährlichen Sommerurlaub gegeben, den beide mit Vorbereitungen für die Ferienfreizeit das ganze Jahr über mit den anderen Organisatoren und Gruppenleitern vorbereiten. Ich war beeindruckt, von den Verschönerungen und Baumassnahmen, die die ganze Gruppe dort in der Einsamkeit der schwedischen Wälder unternimmt. So passt sich der Platz Jahr für Jahr an die Bedürfnisse an. Dazu kommt, dass die Gebäude auch von dem schwedischen Betreiberverein in Schuss gehalten und ab und an modernisiert werden.
Die Jugendlichen machen alle einen super relaxten Eindruck. Die Kiddies chillten in Hängestühlen unter schattigen Bäumen oder saßen in kleinen Gruppen plaudernd zusammen. Selbst in der Pause des Fussballspiels dauerte es nicht lange und die Tischtennisplatte war belagert. Zur zweiten Halbzeit füllten sich die Sitzreihen erst langsam wieder. Da kommen kleine Zweifel, ob Fussball immer noch die schönste Nebensache der Welt ist.
Morgen scharrten die Betreuer nach für nach ihre Gruppen zusammen um entweder eine Flusswanderung zu unternehmen, mit Kajaks den See zu erkunden, Schwimmen zu gehen oder am Steg mit Gitarre und Tonabnd anderen beim Schwimmen zuzusehen. Selbst eine Badeaufsicht stand, bzw. saß bereit, um für den Fall der Fälle bereit zu sein.
So ein Ferienlager ist mehr Arbeit, als ich es mir ausgemalt habe. Kinder müssen zum Arzt gefahren werden und viele Blätter mit Tabellen instruieren die Betreuer über die Bedürfnisse jedes einzelnen ihrer Schützlinge. So wird versucht, auch Eltern die sehr detailierte Vorgaben mitgeben, gerecht zu werden. Aber alle haben sichtlich Spass bei der Sache, was doch die Hauptsache ist.

Das Anbringen der Filzgleiter hat im übrigen nur wenig Linderung gebacht. Ein erster Test zeigte leider nur geringe Verminderung der Klapperlautstärke. Mal hören, wie es dann beim Segeln ist. Am besten wäre es, die Stützen zu fixieren. Aber immer unter den Tisch krabbeln ist auch blöd. Klebemagneten wäre vielleicht auch noch einen Versuch wert … [M]

3 Responses to “Von flotten Kirchen und pampigen Plätzen – Unterwegs in Karlskrona”

  1. Michael Lauterbach sagt:

    Hi ihr zwei,
    ich glaube die Beschreibung mit „1. Tag Gewöhnung ans schwankende Wasser und dann 2. Tag Windstärke 5 besser vertragen“ trifft genau ins Schwarze 😉 Im Nachhinein betrachtet hätte ich es nicht umgekehr haben wollen 😉
    Ich war aber trotzdem von den zwei Tagen begeistert und habe es sehr genossen!

  2. Die Aachener sagt:

    Hallo Tanja und Michael,

    ach wenn man Euren Resiebericht so liest, könnte man denken die Zeit ist bei Euch stehen geblieben und ihr würdet euch irgenwie in dem Auge des Sturms befinden. Hier in Aachen geht das Leben ja Tag für Tag hektisch weiter und bringt ständig irgendetwas Neues.
    Nachdem jetzt das Erdöl bei uns knapp geworden ist, sind in letzter Zeit nahezu alle Autos vom Benzin auf Ökomüll umgestellt worden und da in den Straßen kuam Platz ist mußten sie auch gleich den Verkehr in die Luft legen. Ich sags ja rasante Veränderungen. Ach ja und wir hatten ja jetzt gefühlte Ewigkeiten Dauerregen. Sommerfereien sind ja früher auch anders gewesen. Eigentlich waren sie genau wie auf Eurten Fotos: Im Sonnenschein. Naja, nachdem der Aachener Dom unterspült und abgesackt ist, steht er ja jetzt auf einem Glassockel. Das sieht auch richtig modern aus. Ob man ihn allerdings wie geplant in die Wolkenstadt umstellt ist noch nicht beschlossen. Man plant allerdings die Hermanstraße dort oben anzubinden. Allerdings nur den Teil mit den höhren Hausnummern, so daß Euer Haus wohl bestehen bleibt. Wenigstens etwas, dass sich nicht ändert. Mal abgesehen von dem riesigen Parkdeck, das sie Euch aufs Dach gesetzt haben. Aber das ist im Vergleich zu den ganzen anderen Veränderungen hier ja nun das kleinste. Ihr werdet Euch da an das eine oder andere erst noch gewöhnen müssen, wenn Ihr zurückkommt.
    Vieel Grüße, die Aachener

  3. Christa sagt:

    HalloIhr zwei!

    Da habt Ihr ja richtig spannende und auch amüsante Tage hinter euch.
    Ich wünsche Euch noch viele schöne erlebnisreiche „Segeleien“!

    Genießt es!

    Liebe Grüße

    Christa

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