Irgendwo vor Hiddensee, Marzemino, 24.06.2014, 16:30 Uhr
Gestern war also ein Büro-Tag: Krankenkasse, Rentenkasse und noch ein Headhunter: Alles rundum erfolgreiche Telefonate. Ausserdem haben wir nochmal gewaschen und diesmal die End-Trockung an der Reling (das ist der Zaun aussen um das Schif herum) erledigt.[T]
Die Wäsche habe ich zwar direkt aus der Waschmaschine in den Trockner geworfen (und 2 € dazu in die Kasse) aber das einzige was nach 40 min aus dem ‚Trockner‘ kam war heiße nasse Wäsche. Hin und her gerissen ob ich weitere 2 € opfere, dachte ich mir dann „Bist Du blöd? Bei dem Wind ist die Reling eh besser (und umsonst). Naja besser ist so eine Ansichtssache. Mein großes Handtuch hing nun nach Wismar zum zweiten Mal halb in der Ostsee. Die Klammern von heute sind auch nicht mehr das, was sie mal waren … [M]
In Rostock waren wir auch noch, allerdings mit der Bahn. Aber wir haben die wirklich schöne HauptFussgängerzone noch besichtig und dabei ein Tablet gekauft: Das hatten wir vorher auf der Hobo besichtigt und es erschien uns für die Navigation in den Schären als sehr sinnvoll.
Heute morgen schellte dann tatsächlich um 6 Uhr der Wecker. Wir hatten um 7:45 Uhr schon gefrühstückt und sind mit vorbereiteten Broten und Reissalat aufgebrochen: Wer hätte gedacht, dass ich so etwas freiwillig tun würde?
Wind und Wetter waren wie versprochen: Sanfte 3 bis 4 Windstärken, morgens noch ganz leichter Nieselregen, später volle Sonne! Nach dem Umrunden von Darßer Ort hatten wir den Wind genau von hinten. Dafür gibt es das Schmetterlingssegeln: Das Groß auf der einen Seite – gesichert mit einer Leine nach vorne (Bullenstander), damit es nicht unverhofft umschlägt, das Vorsegel auf der anderen Seite, befestigt an einer Stange am Mast (Spibaum) damit es schön draussen bleibt. Dann kann man gemütlich mit 3 bis 5 Knoten an der Küste entlangtrallern, und während der eine steuert kann der andere ein bischen schlafen oder lesen oder bloggen.
Da in den letzte Tagen der Wind nicht so war, gab es heute eine richtige Flottilie Richtung Osten. Dabei kann man überholen und überholt werden und nette Photos von der Hobo unter Segeln machen.
Nachdem dann immer mehr Segler aufgegeben haben, und unter Motor weiterfahren sind fragten wir uns: Wissen die etwas, was wir nicht wissen? Nach intensiver Himmelbeobachtung gab es da schon ein bis zwei Wolken, die evtl. wie Regen bzw. Gewitter aussehen. Also haben wir auch den ganzen Salat wieder abgebaut, die Segel eingerollt und unseren Motor angeworfen. Jetzt fahren wir mit Selbststeueranlage – gerne auch Johann, nach einem tapferen Butler gerufen – weiter auf Hiddensee zu. Dann müssen wir nur noch entscheiden, ob wir heute abend noch 3 Stunden hinter der Insel nach Norden motoren wollen, oder ob wir auf der Ecke in Barhöft bleiben und morgen die Tour machen. Da die Fahrrinne sehtr eng ist, tendieren wir eher zu heute abend, da ist die Wahrscheinlichkeit inem Bäder- oder Versorgungsschiff zu begegnen nicht so groß. [T]