Kühlungsborn, an Bord der Marzemino, 21.06.2014, 21:55 Uhr
Das Highlight von Freitag war eindeutig das Abend-Menü: Kartoffeln, Möhren mit Zwiebeln und Mettwürstchen und zum Nachtisch Griesbrei mit frischen Nektarinen! Sonst gibt es eigentlich nicht mehr viel zu berichten, die Lobeshymnen auf Wismar wurden ja gestern schon veröffentlicht.[T]
Wobei das Schwimmbad ja doch schon eine Erwähnung finden sollte. Nachdem wir, ich ein paar, Tanja ganz viele, Bahnen gezogen haben, wurde noch Wellenbad, das Außenbecken und die heimelige blaue Grotte ausprobiert. Sauna wäre uns zu spät gekommen. Kommt dann vielleicht in Schweden…[M]
Heute haben wir mal ausprobiert, was das Schiff und die Besatzung so können.
OK, die Vorhersage war heute morgen jetzt nicht wirklich besser als gestern, aber immerhin fehlten die Gewitter, und da wir ja nicht ewig in Wismar bleiben können, haben wir es mal probiert. Es gab noch mehrere Fallback-Strategien, die wir aber nicht benötigt haben: Jetzt sind wir in Kühlungsborn.
Da bei Windfinder.com eine Verschärfung der Wind-Situation für den Nachmittag angekündigt war, wollten wir mal den Ostsee-Segler machen und ganz früh los: 8:40 Uhr Motor an, dafür waren wir auch schon um 14:45 Uhr in Kühlungsborn wieder fest. Dazwischen gab es einen wilden Ritt mit bis zu 7,4 Knoten. Leider auch mit bis zu 24 Knoten Wind (6 Beaufort), einigen Schauern und riesigen Wellen. Und wir haben sogar ein paar Manöver durchgeführt: Das Segel gerefft (weiter verkleinert) und zwei Q-Wenden (zum Vermeiden von Halsen). Das Ganze war ziemlich anstrengend aber auch total aufregend!!!
Unser Schiffchen hat den Wind sehr gut weggesteckt, heute wurde Vertrauen aufgebaut.
Leider konnte Michael es nicht so richtig geniessen, aber davon schreibt er sicher lieber selber… [T]
Zunächst ging es ganz gut raus aus Wismar, dann nachdem wir die letzten Tonnen passiert und Segel gesetzt hatten bin ich unter Deck um kurz auszutreten. Allein das Pellen aus der Segelkleidung war schon ein Akt, wieder rein in die Klamotten und dann polterte eine Dose mit Leckereien durchs Schiff, ich mich umgedreht, dabei den Wasserhahn aufgehebelt und schliesslich versucht die Pfütze und die Gummibärchen wieder an Ort und Stelle zu bringen (die letzten Bärchen habe ich vorhin noch gefunden). Naja, als ich dann wieder auf Deck war und am Ruder stand, dauerte es eine kleine Weile, bis ich Tanja bat zu übernehmen. Ich erinnerte mich noch „immer nach Lee“ und dann hing ich dort für die nächsten, ich glaube es waren drei Stunden. Immer wenn ich dachte es geht wieder, ging es für ca. 30 sec, dann ich wieder nach Lee. Als ich so da hing, fühlte ich die Großschot und wollte sie einhaken, Dachte aber: das ist doch Manfreds Geschichte! Hinter war es mir egal. Auch wenn der Vorwindkurs denkbar ungeeignet für die Umarmung war, so sollte es doch sein um mein Elend etwas erträglicher zu machen. Diesen Teil der Fahrt habe ich wie im Delirium erlebt. Augen zu und komische Bilder vor Augen, eiskalte Füße, aber mir war nicht schwindelig oder so, es kam echt nur wieder tief aus dem inneren, sobald ich die Augen wieder auf hatte. Gegen die Halsschmerzen habe ich mir dann beim Shoppen Krügerol Halsbonbons zur Linderung gegönnt. Im Hafen habe ich dann das Ruder wieder übernehmen können, Tanja hat Leinen, Fender und Bootshaken klar gemacht. [M]
Der neue Yachthafen von Kühlungsborn wurde quasi vor die Küste geklebt, so dass der Wind sich fast wie auf See anfühlt. Aber sogar bei den 21 Knoten Wind im Hafen haben wir das Anlege-Manöver souverän gemeistert!
Danach waren wir erstmal platt und haben ausser einem kurzen Landgang und Bratkartoffeln mit Spiegelei und Krautsalat nicht mehr viel hinbekommen. Sogar das Public Viewing im Hafen haben wir uns gespart und hören stattdessen Radio. Tore von Deutschland werden gerne auch mit Schiffs-Hupen gefeiert, die Gegentreffer gibt es dann als Radio-Reportage [T].
Sorry, aber Fussball war mir heute echt egal. Erst war Abendessen (so richtig Hunger hatte ich noch nicht wieder) und Erholungspause angesagt und dann habe ich die ruhigen Minuten der zweiten Halbzeit dazu genutzt, in alleine in den großen Waschräumen zu duschen. Als es dann voller Wrde war klar. Das Spiel ist aus! Aber Deutschland wohl noch kein Weltmeister. Aber das kann ja noch werden.[M]
Hola – danke für die Erklärungen vom dem ganzen Seglerlatein 🙂
auweia – liest sich nicht gut und die Fotos – besonders das von der Erschöpfung – sagt mehr als 1000 Worte. Tja – Mannsbild – da hat Dir dat schwache Geschlecht aber mal gezeigt – wo der Überlebenshammer hängt – nein sorry – Du tust mir echt Leid – ehrlich – aber vielleicht war’s das ja für den Rest der Reise. Hast Du das denn nicht in Deinen Prüfungen geübt – meine nicht das Ende – sondern was man degegen machen könnte. Doch Schuld der „Kombination“?
Kopp hoch – werd schon wieder – ist doch auch mal ne Erfahrung – die man normalerweise nicht sooooo oft und so heftig macht. Aber Du weisst ja, wer den Dinges hat braucht für den Dingda nicht zu sorgen, oder so ähnlich.
Tanja – alle Achtung – hast ja richtig Deinen (See)Mann gestanden – klatsch klatsch klatsch – bravo!!
Bye bye Roberto